Machbarkeitsstudie

Machbarkeitsstudie

Bundesweites Monitoring zur Prozessqualität in der frühkindlichen Bildung ist dringend erforderlich.

In der frühen Kindheit werden die Grundlagen erfolgreicher Bildungsbiografien gelegt. Dabei stellt insbesondere die Prozessqualität – also die Qualität des pädagogischen Angebots von Kitas – den entscheidenden Faktor für den späteren Bildungserfolg und mehr Bildungsgerechtigkeit dar.

Dies ist wissenschaftlich mittlerweile gut belegt. Nicht zuletzt deshalb ist es erforderlich, das konkrete Geschehen in Kitas bildungspolitisch noch besser zu steuern. Angesichts der hohen Bedeutung der frühen Bildung gelingt dies nur über ein Monitoringsystem, das regelmäßig aktuelle Daten zur Prozessqualität erfasst. Nur auf dieser Basis können Bildungspolitik, Trägerhandeln, aber auch die Gestaltung der pädagogischen Praxis vor Ort den großen Herausforderungen im deutschen Bildungssystem evidenzbasiert entgegenwirken.

Wie kann Qualitätssteuerung in Kitas bundesweit erfolgreich umgesetzt werden?

Fröbel und pädquis präsentieren die Ergebnisse der aktuellen Machbarkeitsstudie zum bundesweiten Monitoring der pädagogischen Qualität in Kitas. Um die Bildungsqualität zu sichern, fordern die beiden Initiatoren die Implementierung in Deutschland und zeigen, wie es gehen kann.

Die Studie belegt, wie wichtig ein einheitliches Monitoring der Bildungsqualität in den Kitas ist. Ein zentrales Ergebnis ist, dass Bund und Länder in ihren Vorstellungen für eine Umsetzung gar nicht so weit auseinanderliegen. „Es geht also nicht mehr um die Frage, ob ein bundesweit einheitliches Monitoring sinnvoll ist, sondern darum, wie dieses am besten umgesetzt werden kann“, fasst pädquis-Vorständin Prof. Dr. Katharina Kluczniok die Ergebnisse zusammen. Um diese Diskussion qualifiziert führen und möglichst schnell ein bundesweit einheitliches Monitoring einführen zu können, werden in der Machbarkeitsstudie vier mögliche Szenarien für ein Zusammenwirken von Bund und Ländern untersucht.

Ein für alle Kitas bundesweit einheitliches und verbindliches Monitoring benötigt eine gesetzliche Grundlage und eine langfristige Finanzierung. Bei 45 Milliarden Euro, die aktuell jährlich in die Kindertagesbetreuung fließen, ist das ein relativ gesehen geringer Aufwand mit einem großen, langfristigen Nutzen für unsere Gesellschaft.

Bislang werden in Deutschland nur strukturbezogene Daten in Kitas regelmäßig erfasst. Es fehlt ein Überblick über das aktuelle Niveau der Bildungsqualität, das tatsächliche pädagogische Geschehen in den Kitas.

Den Wert eines solchen Monitorings zeigt ein Blick ins Ausland: In vielen Ländern wie Österreich, Finnland und Australien wird die pädagogische Qualität in der frühen Bildung bereits regelmäßig erhoben. Über eine gezielte Auswertung der Daten entsteht so wirksames Steuerungswissen für Kitas, deren Träger und die verschiedenen politischen Ebenen. Auch in Deutschland haben sich einige Bundesländer wie Schleswig-Holstein und Brandenburg bereits auf den Weg gemacht, Daten zur Bildungsqualität im Kitasystem zu erfassen und diese zur Qualitätsentwicklung zu nutzen.

Stefan Spieker, Fröbel-Geschäftsführer, begrüßt daher ausdrücklich den Haushaltsbeschluss und sagt: „Heute ist ein guter Tag für die frühkindliche Bildung in Deutschland, die Beteiligung des Bundes bleibt gesichert. Die Gelegenheit ist so günstig wie nie, jetzt auch den Qualitätsprozess ganzheitlich in den Blick zu nehmen. Der Personalschlüssel allein sichert noch keine gute Qualität – es kommt auch auf die Leitung und die gesamten Rahmenbedingungen an, damit Kinder gut gefördert werden können. Diese Prozessqualität wird in vielen Ländern schon in den Blick genommen und ist Basis für die Qualitätsentwicklung insgesamt. Ein regelmäßiges Monitoring zur Bildungsqualität stärkt unsere Fachkräfte und macht Bildungsangebote für alle Kinder noch besser.“

 

Mehr Informationen auf einen Blick und die Studie zum Download finden Sie unter

kitaqualitaetsmonitor.de

 

 

 

Beirat mit zentralen Akteur:innen verankert das Vorhaben

Zum Gelingen der Studie braucht es mehr als wissenschaftliche Expertise.  Zentral für das Vorhaben ist es, eine breite Öffentlichkeit für das Thema zu gewinnen, die die Erkenntnisse in die unterschiedlichen Akteursgruppen hineinträgt und verankert. Mit der Unterstützung wichtiger Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden, Stiftungen, Trägern und der Elternschaft wird der Beirat ein sehr hilfreicher Wegbereiter dafür sein. Er wird die Studie einerseits inhaltlich begleiten und andererseits Türöffner sein, um noch mehr Unterstützer:innen zu gewinnen und ein wirksames Bündnis für das Vorhaben zu schmieden.

Mitglieder des Beirats

Prof. Dr. Yvonne Anders Universität Bamberg

Marc Elxnat Deutscher Städte- und Gemeindebund DStGB

Niels Espenhorst Paritätische Gesamtverband

Jana Heiberger Deutsche Industrie und Handelskammer DIHK

Prof. Dr. Susanne Kuger Deutsches Jugendinstitut DJI

Katharina Queisser Bundeselternvertretung für Kinder in KiTas BEVKi

Doreen Siebernik Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft GEW

Dr. Dagmar Wolf Robert Bosch Stiftung,

 

Wissenschaftliche Leitung

Prof. Dr. Katharina Kluczniok, Vorsitzende des Vorstands der pädquis Stiftung und Professorin für frühkindliche Bildung und Erziehung an der FU Berlin

Prof. Dr. Stefan Faas, Vorstand der pädquis Stiftung und Professor für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt frühkindliche Bildung an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd

Kontakt

Wenn Sie Interesse an der Studie haben und sich perspektivisch an einem Bündnis für ein bundesweites Qualitätsmonitoring beteiligen möchten, melden Sie sich gerne bei:

pädquis Stiftung
Karin von Hülsen, Vorständin
E-Mail: k.huelsen@paedquis.de
Telefon: +49 30 720061-39

FRÖBEL e.V.
Michael Kuhl, Pressesprecher
E-Mail: michael.kuhl@froebel-gruppe.de
Telefon: +49 30 21235-334