
Externe Evaluation zum Berliner Bildungsprogramm
Als erstes Bundesland verpflichtet Berlin seit 2009 alle Berliner Kindertageseinrichtungen, sich alle fünf Jahre extern evaluieren zu lassen. Hier erfahren Sie mehr über Inhalte, Ablauf und Kosten einer solchen externen Evaluation, mit der sie pädquis beauftragen können.
Projektbeschreibung
Zwischen dem Land Berlin und den Trägerverbänden wurde 2006 eine „Vereinbarung über die Qualitätsentwicklung in Berliner Kindertagesstätten“ beschlossen. Die Qualitätsvereinbarung Tageseinrichtungen (QVTAG) führt das Berliner Bildungsprogramm für die Bildung, Erziehung und Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen als verbindliche fachliche Grundlage für alle Berliner Kindertageseinrichtungen auf – bis die Kinder in die Schule eintreten.
Durch die QVTAG ist geregelt, wie die im Bildungsprogramm festgelegten Ziele umgesetzt werden sollen. Die drei wesentlichen Schritte sind hierbei die Erarbeitung einer entsprechenden pädagogischen Konzeption, die Durchführung einer internen Evaluation anhand der Qualitätskriterien des Bildungsprogramms und eine externe Evaluation zum Berliner Bildungsprogramm.
Mit der Einführung einer internen Evaluation und externen Evaluation sollen die Kindertageseinrichtungen im Prozess der Implementierung des Bildungsprogramms unterstützt werden. Bis Ende 2008 sollten die Berliner Kindertageseinrichtungen mit der internen Evaluation begonnen haben, die anschließend als ein fortlaufender Prozess die Einrichtungen begleiten soll. Seit Ende 2009 wurde die interne Evaluation durch die externe Evaluation ergänzt. Der „Blick von außen“ vervollständigt dabei den „Blick von innen“ und gibt Impulse für die weitere Qualitätsentwicklung.
Jede Kindertageseinrichtung in Berlin ist gemäß QVTAG dazu verpflichtet, sich in einem Rhythmus von fünf Jahren durch einen der anerkannten Anbieter extern evaluieren zu lassen. Die Entscheidung für einen Anbieter obliegt dem Träger der Kindertageseinrichtung bzw. der Kindertageseinrichtung selbst.
Regelungen und Projektlaufzeit
Regelungen zur Durchführung der externen Evaluation
Alle anerkannten Anbieter für die externe Evaluation zum Bildungsprogramm haben sich verpflichtet, die Evaluationen auf der Grundlage des Berliner Bildungsprogramms, sowie der „Eckpunkte zur Externen Evaluation der Arbeit nach dem Berliner Bildungsprogramm“ durchzuführen. Im Eckpunkte-Papier sind alle Regelungen zusammengefasst, die sich auf die Inhalte, die Rahmenbedingungen und die Durchführung der externern Evaluationen beziehen.
So sind z. B. alle anerkannten Anbieter dazu verpflichtet, den Kindertageseinrichtungen durch die externe Evaluation eine fachliche begründete, externe Einschätzung über die erreichte Qualität zu geben, die bisherige Qualität wertzuschätzen, durch konstruktive Einschätzung Entwicklungsnotwendigkeiten zu benennen und konkrete Empfehlungen für die Qualitätsentwicklung zu geben.
Steuerungsebene der externen Evaluation Berlin
Koordiniert und gesteuert wird die externe Evaluation in Berlin durch das Berliner Kita-Institut für Qualitätsentwicklung (BeKi). Die pädquis Stiftung gehört zu den vom Berliner Senat anerkannten Anbietern zur Durchführung der externen Evaluation zum Berliner Bildungsprogramm.
Projektlaufzeit
Der erste Fünfjahresrhythmus fand vom 01. August 2010 bis zum 31. Dezember 2015 statt (Rechnung in Kindergartenjahren). Der zweite Fünfjahresrhythmus erstreckte sich vom 01. Januar 2016 bis 31. Dezember 2020 (ab hier Rechnung in Kalenderjahren). Der dritte Fünfjahresrhythmus hat nun am 01. Januar 2021 begonnen und endet am 31.Dezember 2025.

Perspektiven und inhaltliche Schwerpunkte
Anhand der Eckpunkte zur Externen Evaluation der Arbeit nach dem Berliner Bildungsprogramm werden bei der Evaluation folgende Perspektiven berücksichtigt:
- Blick auf die gesamte Einrichtung
- Perspektive der pädagogischen Fachkräfte
- Perspektive der pädagogischen Leitung
- Perspektive des Trägers
- Perspektive der Eltern
Die externe Evaluation zum Berliner Bildungsprogramm durch pädquis umfasst hierbei die wesentlichen fünf Bereiche pädagogischer Qualität:
- Orientierungsqualität
- Strukturqualität
- Prozessqualität
- Familienbezug
- Aufgabenwahrnehmung des Trägers
Ablauf der externen Evaluation
Die Termine und der konkrete Ablauf der externen Evaluation werden mit jeder Kindertageseinrichtung gemeinsam besprochen und abgestimmt. Je nach Größe der Einrichtung findet die Evaluation an einem Tag oder an mehreren Tagen statt.
In die Evaluation werden mindestens 50 Prozent der Kindergruppen/Bereiche einbezogen. Die zu evaluierenden Kindergruppen innerhalb einer Einrichtung werden dabei von pädquis nach dem Zufallsprinzip ausgewählt.
Im Vorfeld der Evaluation werden der Kindertageseinrichtung Unterlagen zugeschickt, die für die Evaluation benötigt werden (u.a. eine schriftliche Befragung für die Eltern).
Am/an den vereinbarten Beobachtungstag/en umfasst die Evaluation in der Kindertageseinrichtung zunächst die Beobachtung des pädagogischen Geschehens in ausgewählten Kindergruppen/Bereichen, die rund drei bis vier Stunden in Anspruch nehmen (meist über den Vormittag). Anschließend finden ergänzende Interviews mit den beteiligten pädagogischen Fachkräften sowie ein Interview mit der pädagogischen Leitung statt.
Zum Abschluss der Evaluation findet ein Auswertungsgespräch statt.
Rückmeldung der Ergebnisse
Die Evaluationsergebnisse werden in einem Auswertungsgespräch (ca. 8 Wochen nach dem Beobachtungstag/den Beobachtungstagen) präsentiert. Dies übernimmt eine Evaluatorin oder ein Evaluator, die bzw. der zuvor auch an den Beobachtungen in der Einrichtung beteiligt war. Alternativ zum Auswertungsgespräch vor Ort ist auch eine Online-Rückmeldung möglich.
Wir empfehlen für das Auswertungsgespräch die Teilnahme des gesamten Kita-Teams, einer Trägervertretung sowie einer Elternvertretung. Die Einladung der Elternvertretung obliegt jedoch der Einrichtung selbst.
Zudem werden die Evaluationsergebnisse auch schriftlich rückgemeldet:
- die Präsentation der Evaluationsergebnisse aus dem Auswertungsgespräch in digitaler Form
- ein schriftlicher Evaluationsbericht, in dem die Ergebnisse für die Einrichtung insgesamt (gruppen-/ bereichsübergreifend) dargestellt sind. Mögliche Diskussionspunkte aus dem Auswertungsgespräch werden nachträglich noch eingearbeitet, so dass Ihnen der Evaluationsbericht ca. zwei bis drei Wochen nach der Rückmeldung zum einen in digitaler Form sowie zum anderen postalisch zugestellt wird.
- Optional: Sie können die Evaluationsergebnisse auch in Form von schriftlichen, individuellen Qualitätsprofilen für die evaluierten Gruppen/Bereiche erhalten. Im Qualitätsprofil sind alle Ergebnisse der Einschätzungen mit der Krippen-Skala (KRIPS-RZ) und/oder der Kindergarten-Skala (KES-RZ) insgesamt dargestellt sind (ggf. mit separaten Kosten verbunden).
Zum Abschluss der externen Evaluation erhält die Einrichtung eine Evaluationsbescheinigung, die zusammen mit dem Evaluationsbericht überreicht wird.