Eine Frau liest zwei Kindern aus einem Buch vor.

Evaluation

Die pädquis Stiftung bietet Trägern und Kindertageseinrichtungen seit mehr als zwanzig Jahren Evaluationskonzepte auf der Grundlage erprobter Instrumente und Verfahren an, mit deren Hilfe die Qualität der pädagogischen Arbeit beobachtbar und feststellbar wird.

Evaluation und Zertifizierung von Kindertageseinrichtungen

Mit der Feststellung und Darstellung von Stärken und Entwicklungspotenzialen der pädagogischen Arbeit können Qualitätsinformationen über längere Zeiträume im Sinne eines Qualitätsmonitoring erfasst und dokumentiert werden. So unterstützt pädquis Träger bei der Planung und Steuerung von bedarfsgerechten Maßnahmen der Personal- und Qualitätsentwicklung und geben Leitungen und Fachkräften konkrete Anregungen und Hinweise für gezielte Qualitätsentwicklungen und Qualitätssicherungen in der pädagogischen Praxis.

Zu den wesentlichen Elementen unserer Angebote zur Entwicklung und Sicherung pädagogischer Qualität gehören die externe Evaluation, die Zertifizierung von Kindertageseinrichtungen sowie Qualitätsentwicklungsprogramme für unterschiedliche Zielgruppen auf der Grundlage des Nationalen Kriterienkatalogs. Diese Elemente können in unterschiedlicher Weise auch miteinander verbunden werden (z. B. Durchführung einer externen Evaluation mit anschließender Qualitätsentwicklung

Mehr Informationen zum Nationalen Kriterienkatalog NKK

Evaluationsverständnis

Wer sich mit Fragen der Qualität in Kindertageseinrichtungen befasst, steht einem komplexen und facettenreichen Gegenstand gegenüber. Je nach der Perspektive, aus der die Frage nach guter Qualität gestellt wird, können die Antworten sehr unterschiedlich ausfallen. So können Eltern, Leitungen und Fachkräfte oder der Träger einer Kindertageseinrichtung aus ihren unterschiedlichen Blickwinkeln und Interessen bei der Frage nach guter Qualität durchaus unterschiedliche Aspekte nennen. Diese Sichtweisen sind legitim, im Mittelpunkt sollten jedoch die Bedürfnisse des Kindes, sein Wohlbefinden und seine Entwicklung sowie die Unterstützung der Eltern stehen.

Pädagogische Qualität rückt in diesem Verständnis die Sichtweise und das stellvertretend wahrgenommene Interesse des Kindes an guter Bildung, Betreuung und Erziehung in den Mittelpunkt und macht diese zum Maßstab für die Qualität einer Kindertageseinrichtung. Dabei sind mehrere Bereiche pädagogischer Qualität zu unterscheiden:

Die pädagogische Orientierungsqualität bezieht sich auf das Bild vom Kind, welches die pädagogischen Fachkräfte haben, ihre Auffassung über die Bildung und Entwicklung von Kindern, über Bildungsinhalte, über Erziehungsziele und Erziehungsmaßnahmen, über die Aufgaben von Familie und Kindertageseinrichtung. Neben diesen Merkmalen umfasst pädagogische Orientierungsqualität auch die pädagogischen Leitlinien und das pädagogische Konzept einer Einrichtung und des Trägers.

Die pädagogische Strukturqualität beschreibt Rahmenbedingungen, die der Praxis vorgegeben und vorwiegend politisch geregelt sind. Sie beinhaltet personale Merkmale wie das Ausbildungsniveau der Fachkräfte, Vor- und Nachbereitungszeiten der Fachkräfte, soziale Merkmale wie die Gruppengröße, den Fachkraft-Kind-Schlüssel und räumlich-materiale Merkmale wie die Anzahl und Größe der zur Verfügung stehenden Räume.

Die pädagogische Prozessqualität bezieht sich auf die Dynamik des pädagogischen Geschehens, den Umgang mit den Kindern, auf entwicklungsangemessene sowie bildungsfördernde Impulse und auf Interaktionen, die auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. iehen. In diesem Sinne verstehen wir unter pädagogischen Prozessen all das, was den konkreten Bildungs- und Erfahrungsraum eines Kindes in der Einrichtung unmittelbar gestaltet und beeinflusst.

Zur Erfassung der Qualität des Familienbezugs wird eine schriftliche Elternbefragung durchgeführt, die folgende Aspekte erfragt: Elterninformation, Familienunterstützung, Elternpartizipation, individuelle Förderung des Kindes, kindliches Wohlbefinden, allgemeine Elternzufriedenheit.

Der Qualitätsbereich „Aufgabenwahrnehmung des Trägers“ wird vorrangig für die externe Evaluation zum Berliner Bildungsprogramm erfasst und beinhaltet eine schriftliche Befragung des Trägers, u. a. zu den Bereichen Rahmenvereinbarungen/pädagogische Konzeption, Evaluation, Beobachtung und Dokumentation/Sprachlerntagebuch, Zusammenarbeit mit Familien, Zusammenarbeit mit der Schule/Übergänge, Zusammenarbeit im Team, Fortbildung und fachliche Orientierung/ Personalentwicklung.

Evaluationsverfahren und Evaluationsinstrumente

Die externe Evaluation von pädquis ist ein träger- und konzeptunabhängiges Verfahren. Es orientiert sich an wissenschaftlich belegten und fachlich anerkannten Qualitätsstandards. Ziel der Evaluation ist es, ein umfassendes, objektives und differenziertes Bild der Qualität der pädagogischen Arbeit der Kindertageseinrichtungen zu erhalten.

Seit vielen Jahren stehen wissenschaftlich fundierte und international anerkannte Instrumente zur Erfassung pädagogischer Qualität zur Verfügung, für alle institutionellen und semi-institutionellen Formen der Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern. Diese sind:

Diese Beobachtungsinstrumente sind Grundlage für alle externen Evaluationen, die von pädquis im deutschsprachigen Raum und für verschiedene Auftraggeber/innen durchgeführt werden und geben einen umfassenden Überblick über die pädagogische Prozessqualität.

Qualifikation der Evaluatorinnen und Evaluatoren

Unsere Evaluator/innen haben eine abgeschlossene pädagogische Ausbildung bzw. ein abgeschlossenes pädagogisches Hochschulstudium (u. a. staatliche anerkannte Erzieher(Innen, Diplom-Pädagogen/innen, Kindheitspädagogen/innen oder Erziehungswissenschaftler/innen mit Bachelor- oder Master-Abschlüssen). Sie besitzen langjährige Praxiserfahrungen im Praxisfeld „Kita“ und in der Durchführung von externen Evaluationen.

Alle Evaluator/innen verfügen über ein aktuelles und erweitertes polizeiliches Führungszeugnis.

Alle Evaluator/innen sind in Theorie und Praxis im Umgang mit unseren Beobachtungsinstrumenten (KRIPS-RZ, KES-RZ, HUGS und TAS-R) geschult und nehmen in regelmäßigen Abständen an weiteren Trainingstagen zur Überprüfung der Beobachterübereinstimmung (Reliabilität) teil.

Die Evaluationen werden so geplant, dass i. d. R. an allen Evaluationstagen durchgängig die gleichen Evaluator/innen eingesetzt werden.

Weiterführende Informationen